Das Krisenjahr 2022 betrifft auch die Automobilbranche. Besonders Unternehmer, diesich einen neuen Firmenwagen anschaffen möchten, bemerken dies. Aber wie lassen sichlange Wartezeiten bis zur Anlieferung verhindern?
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icht nur der Ukraine-Krieg beeinflusst die Produktions- und Lieferketten derAutomobilhersteller. Auch der Chip- und Halbleitermangel im Bereich derElektronik, ausgelöst durch die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020, übt
einen wesentlichen Einfluss aus. Sogar Toyota, einer der größten Autokonzerne welt-weit, ist hiervon betroffen. Verfügbare Mikrochips verwenden Hersteller für die teuers-ten Automodelle mit der höchsten Produktionsmarge. Somit sind preiswerte Modellekaum verfügbar. Das alles spiegelt sich wiederum in langen Lieferzeiten für bestimmteAutomodelle wider, sodass Kunden Wartezeiten bis zu eineinhalb Jahren in Kauf neh-men müssen. Eine Entspannung dieser Lage ist derzeit aber noch nicht in Sicht. In derRegel gibt es von Seiten der Hersteller keine verbindliche Aussage zum exakten Liefer-termin beim Kauf, sodass der genaue Zeitpunkt bis kurz vor Eintreffen der Ware im Un-gewissen bleibt. Aber es gibt ein paar Tricks, um dennoch rechtzeitig den neuen Firmen-wagen vor der Türe stehen zu haben.
Verzicht auf Sonderwünsche beim neuen Firmenwagen
Individuelle Fahrzeugkonfigurationen mit Extras wie etwa Navigationssystem oder eineStandheizung verzeichnen eine erhöhte Lieferzeit. Denn besonders elektronisch ver-baute Optionen sind auf die Verarbeitung von Halbleitern angewiesen, die derzeit Man-gelware sind. Auch Motorisierung und Antriebsform entscheiden über die Wartezeit aufden neuen Firmenwagen. Egal, ob Elektroautos, Plug-in-Hybride oder Verbrenner-Mo-dell – eine genaue Präferenz für eine garantiert schnelle Auslieferung lässt sich jedochnicht treffen. Allerdings verkürzt der Rückgriff auf vorhandene Lagerbestände ohneSonderwünsche die Lieferfrist. Hier lohnt sich auch ein Vergleich zwischen den Auto-marken und den Modellpaletten der jeweiligen Baureihen.
Keinen festen Autohändler
Unternehmer sollten sich zudem nicht mit einem Rahmenvertrag an einen bestimmtenHändler binden. So bleibt ihnen immer noch die Option, andere Autohäuser nach An-geboten für den neuen Firmenwagen durchzusehen. Diese richten sich nach individuel-len Verkaufsplänen und der derzeitigen Produktionslage. Fuhrparkleiter sollten sichaber dennoch von vornherein auf lange Lieferzeiten vorbereiten und sich rechtzeitig umdie Beschaffung kümmern. Über aktuelle Auslieferungstermine sollten sie sich daherimmer auf dem Laufenden halten. Einige Leasinggesellschaften und Händler bieten be-reits einen entsprechenden Service an, um Großkunden über verfügbare Termine aufden neuesten Stand zu halten.
Verträge unter die Lupe nehmen
Ist ein neuer Firmenwagen gefunden, sollte besonders bei deutschen Marken aufGleitklauseln in Verträgen geachtet werden. Wenn die Anlieferung länger als dreiMonate dauert, kann es passieren, dass das Auto wesentlich teurer wird. Denn esgelten stets die Listenpreise zum Zeitpunkt der Lieferung und nicht zum Zeit-punkt des Kaufs. Automobilhersteller passen ihre Preise aktuell alle drei bis vierMonate an. Ein genauer Blick in den Vertrag lohnt sich also.